Die Lärmbelastung durch Nachtflüge hat weiter zugenommen und sorgt für zunehmenden Unmut bei den Betroffenen. Die Fluglärmkommission wird am 22.11.10 darüber beraten.

19.12.10 –

In diesem Sommer wurde die Nachtruhe der vom Fluglärm betroffen Bürger so häufig wie noch nie gestört. „Man kann feststellen, dass es zu einer schleichenden Ausweitung des Nachtflugverkehrs in Bremen kommt, die nicht akzeptabel ist“, meint Ralf Bohr (B`90 / DIE GRÜNEN), der Hemelinger Vertreter in der Fluglärmkommission. Waren es im Jahr 2005 noch 1275 Flugbewegungen in der Nacht (22-6 Uhr), so liegt die Anzahl in diesem Jahr bis Oktober schon bei 2211 und am Ende des Jahres werden es mehr als 2600 Flugbewegungen sein. „Dieser Anstieg führt dazu, dass die vom Wirtschaftssenator im Jahr 1994 per Bescheid zugesicherte Obergrenze von maximal 6 Flügen in der Nacht nicht mehr eingehalten wird. Außerdem werden immer wieder Ausnahmegenehmigungen des Wirtschaftssenators für Starts und Landungen in der Nacht erteilt, die dazu führen, dass die Nachtruhe auf wenige Stunden begrenzt wird“, kritisiert Ralf Bohr. Im Monat Juli wurden vom Wirtschaftsressort 58 Ausnahmegenehmigungen zusätzlich zu den in der Genehmigung des Flughafens erlaubten Nachtflügen erteilt. Insgesamt waren es dann im Juli 270 Flugbewegungen zwischen 22 und 6 Uhr. „Anhand dieser Genehmigungspraxis kann man deutlich erkennen, dass die wirtschaftlichen Interessen über die gesundheitlichen Belange der Bevölkerung in den betroffenen Stadtteilen gestellt werden. Es ist an der Zeit, dass eine achtstündige Nachtruhe ohne Fluglärm wiederhergestellt und konsequent eingehalten wird“, findet das GRÜNE Beiratsmitglied Ralf Bohr.